Unser Briefmarkenverein
die Philatelisten-Vereinigung Goch

   

Die Philatelisten-Vereinigung Goch ist eine zwanglose Gruppe von Sammlern und Sammlerinnen,
die sich individuell mit dem Thema Briefmarke beschäftigen.

Am 26. Januar 2008 wurde unser Verein 50 Jahre alt.

Geschichte

 

Am 26. Januar 1958 fand die Gründungsversammlung des „Verein der Brief- markenfreunde Goch und Umgebung“ statt. Er wurde als 100. Verein im Bund der Philatelisten aufgenommen.

1968 fand die erste Landesverbandsschau unter dem Namen „GOBRIA 61“ statt, die weit über die Grenzen Deutschlands bekannt wurde.

Zum 10-jährigen Bestehen wurde die „GOBRIA 68“ mit internationaler Beteiligung unter dem neuen Vereinsnamen „Philatelisten-Vereinigung Goch“ durchgeführt.

Es folgten die „GOBRIA 73“ und die „GOBRIA 83“.

Durch verschiedene Umstände ruhte das Vereinsleben dann einige Jahre.

Erst im Jahre 1991 wurde die Vereinstätigkeit durch den heutigen Bürgermeister von Goch, Herrn Karl-Heinz Otto, wieder zum Leben erweckt.

Die Philatelisten-Vereinigung Goch zählt heute 20 Mitglieder die sich regelmäßig jeden 1. Sonntag im Monat im Kolpinghaus in Goch zu ihrem monatlichen Tauschtreff zusammenfinden. An jedem zweiten Dienstag im Monat treffen sich die Philatelisten zum  Philatelisten-Stammtisch in unserem Vereinslokal.

 

 

 
 

"Die Philatelie ist nicht nur das Hobby des Einzelnen, sondern eine Gemeinschaft gleicher Interessen, die weit über die deutschen Grenzen hinaus zu weltweiten Freundschaften führt. Somit ist die Philatelie ein bedeutender Faktor bei der Völkerverständigung und Friedenssicherung.

Möge der Philatelie, die seit 150 Jahren mit der Einführung der amtlichen Postwertzeichen sich weiter entwickelte, eine erfolgreiche Zukunft zum Wohle der Menschen beschieden sein."

Zitat unseres verstorbenen Gründungsmitgliedes Hans-Heinrich Löbner, anlässlich des 40-jährigen Bestehens unserer Philatelisten-Vereinigung Goch. Die gesamte Festrede finden Sie nachfolgend.

 

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Hier die gesamte Festrede unseres verstorbenen Gründungsmitglieds Hans-Heinrich Löbner.
 

 

Erlauben Sie mir als Gründungsmitglied und Senior unserer Philatelisten-Vereinigung Goch einen kurzen Rückblick zum  40-jährigen Jubiläum.

Es begann im Jahre 1957 an einem Ostermontag, an dem unsere holländischen Sammlerfreunde ihren traditionellen Tauschtag in Berg en Dal durchführten. Franz Hünnekens und ich, seit Jahren befreundete Philatelisten, fuhren gemeinsam zu diesem Tauschtag, der stets von sehr vielen Sammlern besucht wurde.

Während dieses Tages trafen wir dann dort einen weiteren Gocher Sammlerfreund, Oswald Wollrab. Nach kurzer Begrüßung verabredeten wir, uns noch vor der Heimfahrt zu treffen. Unser Gespräch führte uns bei einer Tasse Kaffee zu der gegenseitigen Überzeugung, so bald wie möglich in Goch einen selbständigen Verein zu gründen.

Im Laufe des Jahres 1957 trafen wir uns noch einige Male im Hotel Komanns an der Voßstraße. Dank der Unterstützung der hiesigen Presse mit Hinweisen kamen immer wieder interessierte Sammler hinzu. So wurden bis zum Ende des Jahres 1957 Terminabsprachen und Einladungen zu einer Gründungsversammlung mit Gästen vereinbart.

Am Sonntag, dem 26.Januar 1958 fand dann im Hotel Komanns die erste offizielle Zusammenkunft statt. Der Vorsitzende der Bocholter Sammlergemeinschaft, Herr Zweigler, leitete die Gründungsversammlung. Nach Erledigung der erforderlichen Regularien wurde von der ersten gut besuchten Versammlung Herr Wollrab ein-stimmig zum Vorsitzenden gewählt.

Der Landesverbandsvorsitzende von Nordrhein-Westfalen, Herr Börgershausen, brachte in seiner Laudatio zum Ausdruck, daß er an diesem Tag besonders gern nach Goch gekommen sei. Er freute sich darüber, daß der zunächst auf den Namen „Verein der Briefmarkenfreunde Goch und Umgebung“ getaufte Verein als 100.Verein des Bundes in Nordrhein-Westfalen gegründet werden konnte.

Als Gastgeschenk überreichte Herr Börgershausen dem neuen Verein ein versiegeltes Päckchen mit Briefmarken der Deutschen Bundespost. Dieses Markenpäckchen wurde auf einer späteren Versammlung unter den Mitgliedern versteigert und deren Erlös bildete dann die erste Grundlage für unsere Kasse.

Das Briefmarkenpäckchen ersteigerte Dipl.-Ing. Moll-Thissen. Dieser erzählte mir einmal später, daß die Ersteigerung dieses Päckchens wie ein Gewinn bei der Lotterie gewesen sei, denn der Inhalt bestand zum großen Teil aus Marken mit schwarzem und roten Aufdruck „Berlin“, einschließlich der hohen Werte.

Im folgenden entwickelte sich nun im Verein eine erstaunliche Aktivität und die Mitglieder gingen mit Elan an den Auf- und Ausbau ihrer Sammlung. Denn schon nach relativ kurzer Zeit stellte sich der Verein am 8. und 9.November 1958 der Öffentlichkeit mit seiner 1. Gocher Briefmarken-Werbeschau in der Städtischen Berufsschule vor. Diese erste Schau war ein Beweis dafür, was durch den persönlichen Einsatz der Mitglieder auf dem Gebiet der Philatelie geleistet wurde. Dabei kam auch eine Erweiterung der bestehenden Kontakte zu inländischen sowie holländischen Sammlerfreunden zustande.

Diese Premiere hatte zur Folge, daß die Tauschtage diesseits und jenseits der Grenze eine ständig steigende Beliebtheit zu verzeichnen hatten.

So hat die Philatelie als Vermittler zwischen in- und ausländischen Sammlerfreunden eine Brücke bereits zu einer Zeit geschlagen, ehe die politischen und wirtschaftlichen Beziehungen voll zum Zuge kamen.

Nachdem die erste Ausstellung des jungen Vereins einen unerwarteten Erfolg hatte, wurde sogleich mit den Vorbereitungen einer größeren und umfangreicheren Ausstellung begonnen.

Diese fand dann vom 27. bis 30.Juli 1961 als Landesverbandsschau unter dem Namen „GOBRIA 61“ in den Räumen der städtischen Berufs schule statt. Der Anklang bei den Sammlern war so groß, daß die angemeldeten Exponate auf 130 Sammlungen begrenzt werden mußten. Auf einer Schaufläche von 450 laufenden Metern beteiligten sich außer den deutschen Philatelisten auch Aussteller aus Belgien, Holland und Luxemburg. Neben dem Sonderpostamt mit Sonderstempel war die Deutsche Bundespost mit ihrer „Fahrenden Postschule“ und einem 2. Sonderstempel vertreten.

In den folgenden Jahren wurden wiederum Werbeschauen mit Grenzlandtauschtagen durchgeführt.

Im Oktober 1968, zum 10-jährigen Bestehen, hatten wir die „GOBRIA 68“ im Gocher Gymnasium und diese wurde erstmalig unter der neuen Namensgebung „Philatelisten-Vereinigung Goch“ durchgeführt. Diese Jubiläums-Ausstellung, die nicht nur mit internationaler Beteiligung, sondern neben der Deutschen Bundespost die Postanstalt von Liechtenstein, sowie der Staatlichen Post von Israel zu einem beachtlichen Erfolg verhalfen.

Nach weiteren Tauschtagen in Goch galt es, das 15-jährige Jubiläum festlich zu begehen. So eröffnete unsere Philatelisten-Vereinigung Goch am 20. Juli 1973 in der Gocher Realschule die 3. Große Briefmarkenausstellung die „GOBRIA 73“, im Rang 3. Es wurden 148 Exponate auf einer Gesamt-ausstellungsfläche von 500 qm gezeigt. Die Attraktion dieser Ausstellung war ein Postreiter in historischer Uniform, der die abgehende Post vom Sonderpostamt mit seinem Pferd zum Gocher Postamt beförderte. Die Medien würdigten diese Ausstellung mit dem Hinweis: Die GOBRIA wirkt wie ein Magnet!

Zwischendurch hatten einige unserer Mitglieder mit ihren Exponaten im nationalen und internationalen Wettbewerb höchste Prämierungen erzielen können. Diese Erfolge sind auch damit begründet, daß die Philatelie nicht nur Sammeln im Sinne dieses Begriffes ist, sondern ein umfangreiches Wissen, technische Gestaltung, Fleiß und Mühe voraussetzt.

Weitere Tauschtage wurden dann jährlich mit den Klever Münzfreunden in der Klever Stadthalle durchgeführt, die ebenfalls einen erfreulichen Zuspruch aufwiesen.

Und dann folgte im Jahr 1983, aus Anlaß unseres 25-jährigen Bestehens, erneut eine große Ausstellung im Rang 3, die 4. GOBRIA, ein Meilenstein in der Geschichte unseres Vereins. Die Bedeutung dieser Ausstellung, die in der Gocher Sporthalle stattfand, wurde dadurch unterstrichen, daß sich die Postverwaltungen der DDR, Liechtenstein, Niederlande, Norwegen, Österreich, Frankreich, die UNO sowie die Klever Münzfreunde daran beteiligten. Unser, für die GOBRIA 83, angefertigter Sonderstempel zeigte rechts das Stadtwappen von Goch und links den Preußen-Ringnummer-Stempel 503. Dieser Ringnummer-Stempel wurde vom Oktober 1850 laut preußischer Verordnung eingesetzt. Die Nummer „503“ entsprach der alphabetischen Reihenfolge der 1725 preußischen Postämtern.

Diese letzte GOBRIA 83 bescherte dem Verein eine sehr große Resonanz. An allen Tagen herrschte ein reger Betrieb in der Sporthalle und die große Zahl der Händler von Briefmarken und Münzen waren ständig umlagert.

Von der Jury wurden in den Wettbewerbsklassen 110 Exponate beurteilt. Vergeben wurden an Medaillen: 4 x Gold, 9 x Vermeil, 24 x Silber, 17 x Silberbronze, 5 x Bronze sowie zusätzlich 27 Ehrenpreise.

Nach den Erfolgen der vier Gocher Briefmarkenausstellungen in Wettbewerbsklassen ließ unsere Philatelisten-Vereinigung auch nach außen erfolgreich erscheinen.

Doch am Zenith der Vereinsgeschichte schlich sich allmählich eine vorübergehende Lethargie ein.

Im Jahre 1991 erweckte der neue Vorsitzende Karl-Heinz Otto unseren Verein zu neuen Aktivitäten. Eine Hauptversammlung am 22. Mai 1991 beschloß, wieder am 1. Sonntag im Monat sich im Kolpinghaus zum Tauschen zu treffen. An jedem 3. Dienstag im Monat sollten sich die Mitglieder zu einem Stammtisch zusammenfinden, bei dem über unser gemeinsames Hobby sowie aktuelle Tagesfragen diskutiert werden sollte.

Nach fast einem Jahr der Wiederbelebung unseres Vereins wurde im Herbst 1992 in den Räumen der Sparkasse eine Werbeschau der Öffentlichkeit vorgestellt.

Im weiteren Verlauf folgten dann vom 14. März 1993 die jährlichen Großtauschtage im Gocher Kastell mit ständig sich steigerndem Erfolg.

Unserer, der Philatelisten-Vereinigung Goch, möchte ich weiterhin eine glückliche Zukunft und ein reges Vereinsleben auch im Hinblick auf das 50-jährige Bestehen im Jahre 2008 wünschen.

Zur Erinnerung an den Festabend anläßlich des 40-jährigen Bestehens der Philatelisten-Vereinigung Goch 
herzlichst Euer
Hans-Heinrich Löbner

 

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